19.11.21

Pflegetipps für den Fellwechsel und die Fellpflege deines Hundes
Während wir im Herbst die wärmeren Jacken rausholen, wechseln unsere Vierbeiner ihr Fell. Je nach Rasse und Haltungsform ist der Wintermantel unserer Hunde dichter oder eben weniger dicht. Und apropos Mantel: Mit welchen anderen Methoden lassen sich die fallenden Temperaturen für deinen Vierbeiner überstehen?
Unsere Expertin Dr. Stephanie Schmitt erklärt, worauf es beim Fellwechsel von Hunden ankommt und wie dein Hund gut gewärmt durch den Herbst kommt.
Des Hundes neue Kleider: Was genau ist ein Fellwechsel?
Hunde, die sehr viel Zeit draußen verbringen, wächst in der Regel ein wesentlich dichteres Winterfell. Manche Rassen, die nie dafür gedacht waren, viel draußen zu leben oder ursprünglich aus sehr warmen Regionen stammen, wechseln zwar auch im Herbst das Fell, aber bekommen nie einen richtigen Winterpelz. Diese Rassen sollten ab dem Herbst mit Mänteln vor Kälte und Regen geschützt werden. Andere Rassen, die ein mehr oder weniger dichtes Winterfell entwickeln, sollte man hingegen nicht zu früh mit einem wärmenden Mantel eindecken. Wird der Körper immer geschützt, sieht er keine Notwendigkeit ein wärmendes Winterkleid zu bilden. Tatsächlich wäre es sogar unratsam, schließlich bestünde sonst die Gefahr, dass ihm immer zu warm ist. Die Hunde-Fellpflege im Herbst ist also stark rassenabhängig. Daher gilt: Beschäftige dich mit dem Fellwuchs deines Hundes, um ihn optimal gewärmt durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Ein Beispiel: Manch ein Halter eines dicht befellten Hundes wundert sich, dass der Hund im Winter gar nicht zum Kuscheln auf die Couch kommen mag oder sich lieber auf die kalten Fliesen als in sein warmes Bettchen legt. Dabei ist das gar nicht verwunderlich. Die Fellnasen haben ja nicht die Möglichkeit ihren dicken Winterpulli abzulegen, wenn sie nach Hause kommen. Und jetzt stell dir mal vor, du musst mit einem dicken Wintermantel und Fellstiefeln bekleidet in der beheizten Wohnung sitzen. Kuscheln auf der Couch? Nein, danke.
Es ist allerdings auch nicht ratsam, einen Hund aus diesem Grund draußen immer mit Mantel zu führen, damit sich kein Winterfell bildet. Der Grund: Es schützt deinen Vierbeiner vor der klirrenden Kälte.
Beim Fellwechsel spielt auch die richtige Ernährung eine Rolle
Während des Fellwechsels lohnt es sich, deinen Hund regelmäßig zu bürsten, um ihn von losen Haaren zu befreien. Aber nicht nur die Fellpflege des Hundes ist wichtig, denn du kannst deinen Vierbeiner auch über den Napf beim Fellwechsel unterstützen. Eine Mischung aus Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren hilft der Hautgesundheit, ebenso Vitamin E, Biotin, Zink und Kupfer. Nüsse, Bierhefe, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Leber oder Eigelb enthalten alle oder einen Teil dieser Nährstoffe. Von der Leber sollte man nicht zu viel füttern, da sie auch sehr reich an Vitamin A ist und die fetthaltigen Produkte wie Nüsse, Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Eigelb fördern in einer zu großen Menge das Übergewicht. Aber füttert man mehrfach pro Woche kleinere Mengen sind all diese Futtermittel gesund und können die Hautgesundheit und Fellwechsel unterstützen.
Gründe für Probleme beim Fellwechsel deines Hundes
Trotz einer umfangreichen Fellpflege hat dein Vierbeiner Schwierigkeiten mit seinem Winterfell? Wenn dein Hund bei jedem Fellwechsel Probleme hat, lohnt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen, um die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Die Hormone der Schilddrüse spielen beim Fellwechsel auch eine Rolle: Wenn dieses Organ nicht optimal funktioniert, kann auch der Fellwechsel nicht stattfinden, wie er es eigentlich sollte.
Eine andere Ursache kann eine nicht bedarfsgerechte Ernährung sein: Füttert man ein Alleinfuttermittel sollte das eigentlich nicht vorkommen, allerdings kann aufgrund der Zusammensetzung des Futters oder auch wegen eines individuell abweichenden Bedarfs der Nährstoffgehalt in einem Alleinfuttermittel nicht ausreichend sein. Wenn in selbst zubereiteten Rationen Nährstoffe fehlen, handelt es sich meist vor allem um die, die eine wichtige Rolle im Fellwechsel deines Hundes spielen. Wenn Organkrankheiten ausgeschlossen werden konnten, lohnt es sich einen auf Ernährung spezialisierten Tierarzt aufzusuchen, um die Ration überprüfen zu lassen. Eine Blutuntersuchung auf bestimmte Nährstoffe macht hingegen keinen Sinn. Der Körper achtet darauf, dass im Blut immer eine ausreichende Menge von jedem Nährstoff enthalten ist, daher ist das Blut kein guter Ratgeber für einen Mangel.
Hundemäntel sind die perfekte Ergänzung für die Fellpflege
Eine weitere Frage im Herbst ist immer wieder, ob der Hund einen Regenmantel braucht oder das Winterfell ausreicht. Auch diese Frage lässt sich leicht mit “Ja” beantworten, wenn eine der folgenden Aussagen auf deinen Hund zutrifft: Dein Hund will bei Regen überhaupt nicht gerne raus oder sucht sich ständig einen regengeschützten Unterschlupf. Dein Hund ist bei einem Regenguss sofort nass bis hinunter auf die Haut. Bei Regen läuft dein Hund immer mit hochgezogenem Rücken und zittert sehr schnell.
Bitte scheue dich nicht davor, deinem Hund trotz vorhandenem Winterfell einen Regenmantel anzuziehen, wenn er dir zeigt, dass er ihn braucht. Achte bei der Auswahl des Modells aber darauf, dass er gut sitzt und ihn nicht in seiner Bewegung einschränkt.
Auch wichtig beim Hund im Herbst: die Sichtbarkeit im Dunklen
Im Herbst sollte neben der Fellpflege des Hundes auch auf die Sichtbarkeit im Dunklen geachtet werden. Gerade bei langhaarigen Hunden muss man sich gut überlegen welche Form der Beleuchtung man wählt. Während das Winterfell nämlich in der früh dämmernden Dunkelheit nahezu ungesehen bleibt, lassen leuchtende Gadgets deinen Hund im Dunkeln strahlen: Es gibt extra Leuchthalsbänder für Langhaarhunde, alternativ kann man auch einen Licht am Geschirr anbringen. Im Straßenverkehr lohnt es sich auch, zusätzlich eine reflektierende Warnweste anzuziehen, damit dein Hund auch von Autofahrern frühzeitig erkannt wird. Auch die herbstlichen Regenmäntel und Winterjäckchen kauft man besser in auffälligen Signalfarben. Und schon ist der Vierbeiner gewappnet für den kühlen, nassen und dunklen Herbst.
Du bist auf der Suche nach weiteren Tipps für deinen treuen Begleiter? Dann schau doch in unseren Expertenbeitrag zu drei herbstlichen Snacks, die deinem Hund garantiert schmecken werden!